09.06.2020
Gedanken unseres Bezirks- und Diözesanpräses zur anhaltenden Corona-Krise
Die Corona-Krise beschäftigt uns länger als uns lieb ist. Auch wenn viele Erleichterungen in Kraft getreten sind. Wir können immer noch nicht frei planen, wie wir unseren Urlaub gestalten, oder was wir in den nächsten Monaten unternehmen wollen.
Schützenfeste und Veranstaltungen fallen aus. Freie Zeit?
Vielleicht erwarten wir aber auch voller Ungeduld, dass sich alles wieder normalisiert. Oder wir haben Angst, dass der Corona-Virus unerwartet wieder zuschlagen kann.
Wir können aber auch diese Zeit nutzen, intensiv über unser Leben und unser Miteinander nachzudenken:
Wie wollen wir nach der Krise leben?
Muss sich an unseren Festen etwas ändern?
Was haben wir in dieser Zeit gelernt?
Wie können wir die Solidarität, die in der Krise von vielen gelebt wird, weiter pflegen?
Ich glaube, es wäre nicht gut, wenn es nach der Krise einfach so weiter ginge wie vorher: Es muss sich etwas in unserer Gesellschaft ändern! Es ist doch nicht richtig, wenn Fußballer oder Wirtschaftsbosse Millionen verdienen und andere Menschen wissen nicht, wie sie leben sollen. Solidarität ist in Zukunft mehr gefragt.
Als Christen müssen wir uns aber auch fragen, Will mir Gott was durch diese Krise sagen?
Für Jesus sind die Zeichen der Zeit immer eine Herausforderung, umzukehren und umzudenken.
Ich frage mich: Was träft mich wirklich in meinem Leben, ja, was gibt meinem Leben Halt und Sicherheit?
Was ist jetzt im Augenblick wichtig?
Die Übergangszeit lädt uns aber auch ein, Begegnungen intensiver zu leben und zu erleben: Gespräche achtsam zu führen, zu erleben, wie wertvoll sie sein können und wie sie mich verwandeln. Ich kann wieder neu erleben, die Natur zu genießen, dankbar zu werden. Die einfachen Dinge können mich verzaubern, wenn ich nur ganz im Augenblick bin.
Ich wünsche euch allen eine gesegnete Zeit, eine Zeit, die uns die Augen öffnet für das Wunderbare, das uns umgibt.
Schauen wir genau hin in dieser Zeit. Dann wird jeder Augenblick für uns wertvoll.
Euer Bezirks- und Diözesanpräses Martin Göke